Was ist tantrischen Sex?
Für den Tantriker ist der Sexualakt heilig, er wiederholt den Schöpfungsakt, ist eine Begegnung von Shiva und Shakti. Darin unterscheidet sich Tantra von Erotismus des Kama Sutra, mit dem es in der westlichen Welt oft verwechselt wird.
Für den normalen Mann ist die sexuelle Erfahrung eine konvergente, sein sexuelles Erleben konzentriert sich auf die Genitalien und die Aufmerksamkeit wird immer begrenzter.
Das tantrische Erleben ist hingegen divergent (weiblichen Typs): die Erregung geht über die Genitalebene hinaus, erfasst den ganzes Körper und schließlich das ganze Sein.
Die tantrische Ekstase strebt nach Intensität und Dauer und neigt dazu, sich auszudehnen
Der Tantriker denkt während des Sex nicht: das ist meine Frau, ihre Sexualität gehört mir, sondern dringt ins Reich der Frau ein und verehrt sie dabei als Ausdruck kosmischer Schöpferkraft.
Lange Vereinigung und Talorgasmus
Die tantrische Vereinigung kann und soll lange dauern. Im Ritual soll die Vereinigung eine Stunde oder länger andauern, weil sonst die Bedingungen für eine Bewusstseinserweiterung nicht ausreichend vorhanden sind. Dies erfordert eine Vorbereitung der Partner, speziell des Mannes, die Erektion eine Stunde lang zu halten, ohne zum Samenerguß zu kommen. Von beiden Partnern erfordert es die Fähigkeit, lange Zeit in relativer Unbeweglichkeit verharren zu können, ohne dass die sexuelle Erregung nachlässt.
Der Mann sollte sich tendenziell weniger bewegen und es der Frau überlassen. Dies ist einer der Gründe, warum die so genannte Missionarsstellung weniger für tantrische Praxis geeignet ist.